Gelangen Samenzellen in die Scheide einer Frau, bewegen sie sich aktiv durch den Schleim im Gebärmutterhals. Sie durchqueren die Gebärmutterhöhle und erreichen die Eileiter. Wenn sie dort auf eine Eizelle treffen, kann es zur Befruchtung kommen.
Eine befruchtete Eizelle wandert mehrere Tage lang zur Gebärmutter und kann sich dort einnisten.
Eine Befruchtung kann auch mehrere Tage nach dem Geschlechtsverkehr stattfinden. Spermien können nämlich bis zu sieben Tage lang im Körper der Frau überleben.
Damit eine Schwangerschaft eine bewusste Entscheidung ist und kein “Unfall”, braucht es eine sichere Verhütung. Heutzutage gibt es ein breites Angebot an Verhütungsmitteln, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Erfahre hier mehr darüber.
Unter Verhütung versteht man die Verhinderung einer Schwangerschaft. Ein Kind entsteht, wenn in der Gebärmutter der Frau eine Eizelle und eine Samenzelle miteinander verschmelzen. Verhütung bedeutet also, mithilfe von klassischen oder alternativen Verhütungsmethoden das Aufeinandertreffen von Eizelle und Spermien zu verhindern.
Der Pearl-Index, benannt nach dem amerikanischen Biologen Raymond Pearl gibt an, wie sicher eine Verhütungsmethode ist. Es handelt sich dabei um eine Maßzahl, die festhält, wie viele von 100 gebärfähigen Frauen trotz einer bestimmten Verhütungsmethode innerhalb eines Jahres schwanger werden.
Bei der Berechnung wird davon ausgegangen, dass die Frauen bzw die Paare die Verhütungsmethode ein Jahr lang korrekt angewendet haben.
Der Pearl-Index wird überwiegend theoretisch ermittelt, weshalb die Angaben variieren. Die Pille hat beispielsweise einen Wert zwischen 0,1 und 1.
Je niedriger der Pearl Index ist, desto sicherer ist die Verhütungsmethode.
Hormonhaltige Verhütungsmethoden (z.B. Pille, Hormonspirale, Hormonpflaster) unterdrücken den Eisprung.
Barriere-Methoden blockieren das Zusammentreffen von Eizelle und Spermien physisch (z.B. Kondom, Portiokappe).
Chemische Verhütungsmethoden töten Samenzellen ab (z.B. Zäpfchen, Gels, Schäume).
Natürliche Verhütungsmethoden zielen darauf ab, die fruchtbaren Tage im Menstruationszyklus zu erkennen – man kann während dieser Zeit auf Sex zu verzichten oder mit anderen Methoden verhüten.
Neben dem Wissen über die verschiedenen zugänglichen Verhütungsmethoden ist es wichtig, dass du deinen eigenen Körper, den Menstruationszyklus und die Bedingungen der Fruchtbarkeit verstehst.
Es gibt ein großes Angebot an hormonellen Verhütungsmitteln, die sich im Detail unterscheiden. Die Auswahl des richtigen Präparats kann eine Herausforderung darstellen. Verhütung unter Zuhilfenahme von Hormonen lässt sich in zwei grobe Gruppen einordnen:
Ein Teil der Präparaten wirkt mittels künstlich hergestellter Hormone, die den Eisprung unterdrücken. Wird keine Eizelle freigesetzt, kann es auch nicht zu einer Befruchtung kommen. Zu diesen Mitteln zählen die Pille, der Vaginalring und das Hormonpflaster.
Andere hormonelle Verhütungsmethoden wirken, indem das Hormon Gestagen freigesetzt wird, das einerseits den Schleim im Gebärmutterhals verändert, sodass der Weg zur Eizelle für die Spermein versperrt ist. Andererseits verhindert das Hormon den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut: eine eventuell befruchtete Eizelle könnte sich nicht einnisten. Zu diesen Mitteln zählen die Mini-Pille, die Hormonspirale, die Dreimonatsspritze und das Hormonimplantat.
Die Pille (“Antibabypille”) zählt zu den sichersten und beliebtesten hormonellen Mittel zur Empfängnisverhütung. Gerade junge Frauen entscheiden sich häufig für die Pille als Verhütungsmittel.
Es gibt verschiedene Pillenarten. Die meisten Pillenpräparate sind eine Kombination aus den Hormonen Östrogen und Gestagen, die den Eisprung unterdrücken, den Zervixschleim in der Gebärmutter verändern und den monatlichen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindern. Im Ergebnis soll die Befruchtung verhindert werden: die Spermien können nicht/ erschwert in die Gebärmutter eindringen. Außerdem besteht der gesamte Zyklus der Frau aus unfruchtbaren Tagen, da der Eisprung unterdrückt wird. So kann es zu keiner Befruchtung kommen.
Damit die Pille ihr Funktion zuverlässig erfüllen kann, muss sie täglich zur gleichen Tageszeit eingenommen werden – normalerweise für 21 Tage. Danach wird die Einnahme für sieben Tage unterbrochen. Während diesem Zeitraum kommt es zur Abbruchblutung (Blutung infolge der Abstoßung von Gebärmutterschleimhaut). Auch während der andauernden Abbruchblutung ist der Schutz vor einer Schwangerschaft gegeben.
Die Pille ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und nicht für jede Frau geeignet. Nach einem ausführlichen Gespräch mit der Frauenärztin/dem Frauenarzt soll das richtige Pillenpräparat individuell ausgewählt werden.
Pearl-Index: 0,1-1
Vorteile
Sehr hoher Schutz bei regelmäßiger und korrekter Einnahme
Wirksamkeit ab dem erste Tag der Einnahme
Schwächere und kürzere Monatsblutung
Linderung von Menstruationsbeschwerden
Fruchtbarkeit wird nicht beeinflusst
Nachteile
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen.
Muss täglich und zur gleichen Tageszeit eingenommen werden.
Nebenwirkungen: Übelkeit und Erbrechen, Gewichtszunahme, sexuelle Lustlosigkeit, Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten und Veränderungen der psychischen Gesundheit, insbesondere depressive Verstimmungen, Depressionen.
Für Raucherinnen, Diabetikerinnen und Frauen mit einem Risiko auf Thrombosen oder Embolie ist die Pille nicht geeignet.
Kosten: ca. 15€/ Monat
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Im Vaginalring, auch bekannt als NuvaRing®, befinden sich künstliche Hormone. Die Hormone werden durch die Scheide aufgenommen mit der Wirkung, dass der Eisprung unterdrückt wird. Außerdem wird der Schleim im Gebärmutterhals verändert, sodass die Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen können.
Der Verhütungsring wird in die Scheide eingeführt und bleibt dort für drei Wochen. Innerhalb dieses Zeitraumes werden die Hormone Östrogen und Gestagen ins Blut abgegeben. Nach drei Wochen ist der Vaginalring zu entfernen, und es kommt zur Monatsblutung.
Pearl-Index: 0,4- 0,65
Vorteile
Anwendung: ein Mal im Monat
Magen- und Darmerkrankungen beeinträchtigen die Wirkung des Vaginalrings nicht
Gute Zykluskontrolle: du weißt ziemlich genau, wann die Monatsblutung einsetzt
Schwächere und kürzere Monatsblutung
Nachteile
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen
Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Scheidenentzündungen, Akne, Ausfluss aus der Scheide, Übelkeit, Brustspannen
Möglicherweise schmerzhaftere Monatsblutungen
Nicht geeignet für stillende Frauen: In der Muttermilch sind hohe Mengen an Hormonen enthalten, die das Baby einnehmen würde. Durch die Östrogenwirkung kann es zur Einstellung des Milchflusses kommen.
Kosten: ca. 20€/ Monat
Im Hormonpflaster befinden sich künstlich hergestellten Hormone, die einen Eisprung verhindern sollen. Wie ein handelsübliches Pflaster wird auch das Hormonpflaster auf die Haut geklebt. Das Hormonpflaster musst du jede Woche wechseln. Nach drei Wochen pausierst du die Anwendung, und die Monatsblutung setzt ein.
Pearl-Index: 0,72- 0,9
Vorteile
Anwendung einmal wöchentlich
Erbrechen und Durchfall haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit
Nachteile
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen
Unregelmäßige Blutungen möglich
Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Reaktionen an der Klebestelle des Pflasters, Übelkeit, Brustspannen
Kann nicht während der Stillzeit angewendet werden
Das Pflaster ist sichtbar
Nicht empfohlen für manche Körpertypen (Übergewicht) oder Lebensstile (Rauchen)
Kosten: 15- 20€/ Monat
Die Minipille ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Sie enthält im Gegensatz zur Pille nur das Gelbkörperhormon Gestagen und wird durchgehend, also ohne Pause – täglich zur gleichen Tageszeit – eingenommen.
Die Minipille ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und nicht für jede Frau geeignet. Nach einem ausführlichen Gespräch mit der Frauenärztin/dem Frauenarzt soll die richtige Verhütungsmethode individuell ausgewählt werden.
Pearl- Index: 0,5-3
Vorteile
Wirksamkeit ab dem ersten Tag der Einnahme
Geeignet für Frauen, die kein Östrogen vertragen
Einnahme auch während der Stillzeit möglich
Fruchtbarkeit wird nicht beeinflusst
Nachteile
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen
Einnahme: täglich und zur gleichen Tageszeit
Zyklusunregelmäßigkeiten und Zwischenblutungen
Kosten: 5- 15€ pro Monat
Die Dreimonatsspritze ist eine Langzeitinjektion. Sie wird von einem Frauenarzt/ einer Frauenärztin verabreicht und wirkt etwa 13 Wochen lang.
Das Mittel enthält ein hochdosiertes, lang wirkendes Gestagen (Gelbkörperhormon). Mit der Dreimonatsspritze wird zum einen der Eisprung verhindert. Zum anderen bewirkt das Gestagen eine Veränderung bei der Gebärmutterschleimhaut und dem Schleim im Gebärmutterhals. Spermien können so nicht in die Gebärmutter eindringen.
Pearl-Index: 0,2-4
Vorteile
Langzeitwirkung: Die Dreimonatsspritze muss alle drei Monate injiziert werden.
Kein Anwendungsfehler, da die Spritze von einem Gynäkologen/ einer Gynäkologin verabreicht wird
Kann auch während der Stillzeit angewendet werden
Magen-Darm-Beschwerden haben keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit.
Nachteile
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen
Unregelmäßigkeiten bei Monatsblutung möglich
Zwischen- und Schmierblutungen möglich
Manchmal: starke Dauerblutungen
Nach der letzten Verabreichung der Dreimonatsspritze braucht es lange Zeit, bis sich der Zyklus normalisiert und sich die Fruchtbarkeit wieder einstellt.
Nicht geeignet für Frauen mit Risiko für Osteoporose
Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Schwindel, Depressionen oder depressive Verstimmungen, Hautunreinheiten
Gewichtszunahme
Kosten: pro Spritze 30€
Das Hormonimplantat wird von einem Arzt/ einer Ärztin unter die Haut im Oberarm eingesetzt und gibt dort etwa 3 Jahre lang das Hormon Gestagen ab. Nach drei Jahren muss es wieder entfernt werden.
Pearl-Index: 0-0,08
Vorteile
Langzeitverhütung: sicherer Schutz für die Dauer von drei Jahren
Kann auch während der Stillzeit verwendet werden
Geeignet für Frauen, die kein Östrogen vertragen
Wirkt sofort
Verbesserung von Menstruationsbeschwerden möglich
Nachteile
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen
Hormonbedingte Nebenwirkungen kommen vor: Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Hautunreinheiten, Spannungsgefühl in den Brüsten
Zyklusstörungen möglich: verlängerte Blutungen oder Zwischenblutungen
Eventuell Ausbleiben der Monatsblutung nach mehrmonatiger Anwendung
Einsetzung/ Entfernung unter lokaler Betäubung. Durch den Eingriff kann eine kleine Narbe im Oberarm entstehen.
Kosten: ca. 500€
Die Kupferspirale, sowie die anderen genannten Varianten, wird von Gynäkologen in die Gebärmutter eingelegt. Dort gibt sie Kupferionen ab – einerseits verringert das die Bewegungsfähigkeit und Befruchtungsfähigkeit der Spermien. Andererseits wird die Gebärmutterschleimhaut verändert, sodass die Befruchtung/ Einnistung einer Eizelle verhindert wird.
Je nach Modell der Kupferspirale verhindert sie Schwangerschaften für einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren. Danach muss sie vom Arzt/ von der Ärztin entfernt werden.
Peal-Index: 0,3- 0,8
Vorteile
Keine Anwendungsfehler
Wechsel bloß alle drei bis zehn Jahre (je nach Modell)
Es wird nicht in den Hormonhaushalt eingegriffen
Kann auch während der Stillzeit angewendet werden
Nachteile
Monatsblutung und Regelschmerzen möglicherweise stärker und/ oder länger
In den ersten zwei bis drei Anwendungsmonaten können unregelmäßige Schmier- und Zwischenblutungen auftreten
Verrutschen oder Ausstoßen der Spirale möglich
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen
Kosten: ca. 500€
Die Hormonspirale wird vom Frauenarzt/ von der Frauenärztin in die Gebärmutter eingesetzt. Dort gibt sie kontinuierlich eine geringe Menge Gestagen ab. Der Schleim im Gebärmutterhals wird verdickt, sodass Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen können. Gleichzeitig wird das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut gehemmt.
Die Hormonspirale verhindert Schwangerschaften für einen Zeitaum von drei bis fünf Jahren.
Pearl-Index: 0,1- 0,2
Vorteile
Schwächere und kürzere Monatsblutung
Linderung von Menstruationsbeschwerden
Geringere Hormonabgabe im Vergleich zu den herkömmlichen hormonellen Verhütungsmethoden
Kann auch während der Stillzeit angewendet werden.
Nachteile
Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen
Hormonbedingte Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Akne oder depressive Verstimmungen
Schmier- und Zwischenblutungen möglich
Die Hormonspirale ist dicker als die Kupferspirale: Bei Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, kann eine Dehnung des Gebärmutterhalses notwendig sein
Kosten: ca. 400€
Unter Intrauterinpessar (IUP) oder Intrauterinsystem (IUS) versteht man einen elastischen, T-förmigen Kunststoffkörper, der entweder mit einem Kupferdraht umwickelt ist (Kupferspirale), oder Hormone enthält (Hormonspirale). IUP/ IUS werden in die Gebärmutter eingeführt und bleiben dort für mehrere Jahre. Als lokales Verhütungsmittel verhindern sie die Befruchtung bzw Einnistung einer Eizelle direkt in der Gebärmutter.
Alle hormonelle Verhütungsmittel enthalten synthetische Hormone. Diese greifen in die natürlichen Hormone und den Zyklus der Frau ein. Viele Frauen erleben daher Nebenerscheinungen wie Zyklusstörungen, Gewichtszunahme, Akne, Kopfschmerzen, Depressionen oder depressive Verstimmungen, Blutgerinnsel sowie Libidoverlust.
Am besten besprichst du mit deinem Arzt/ deiner Ärztin, ob ein hormonelles Verhütungsmittel für dich in Frage kommt, oder ob du lieber zu andere Verhütungsmethoden greifen willst.
Unter Barrieremethoden versteht man hormonfreie Verhütungsmethoden die dazu führen, dass die Spermien erst gar nicht in die Gebärmutter der Frau gelangen. Dazu zählen einerseits das Kondom und andererseits das Diaphragma.
Ein Kondom verhindert bei korrekter Anwendung, dass Spermien in die Scheide der Frau gelangen. Es wird vor dem Geschlechtsverkehr über den erigierten Penis des Mannes gestülpt. Zusätzlich zur Empfängnisverhütung ist das Kondom das einzige Verhütungsmittel, das auch vor einer Infektion mit Geschlechtskrankheiten schützen kann.
Pearl-Index: 2-13
Vorteile
Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft und vor sexuell übertragbaren Erkrankungen
Erwerb in Supermärkten und Drogeriemärkten oder rezeptfrei in der Apotheke
Kann während der Stillzeit angewendet werden
Greift nicht in den Organismus ein: Derzeit sind keine negativen Begleiterscheinungen (ausgenommen potentielle Latexallergie) bekannt
Relativ simple Anwendung
Nachteile
Anwendungsfehler kommen immer wieder vor: Die Zuverlässigkeit des Kondoms ist nur gegeben, wenn es richtig angewendet wird.
Kondome sind licht- und wärmeempfindlich.
Kosten: ca. 0,50-0,60 €/ Kondom
Das Diaphragma, oder auch Verhütungkappe, wird in die Scheide eingeführt und vor den Muttermund gelegt. Unmittelbar davor wird es noch mit einem Gel bestrichen, das die Spermien abtöten soll. Nach dem Geschlechtsverkehr muss das Diaphragma noch etwa 8 Stunden an Ort und Stelle verbleiben, danach wird es entfernt. Nach Gebrauch solltest du das Diaphragma mit Wasser reinigen – und kannst es wieder verwenden.
Pearl-Index: 1-20
Vorteile
Kann während der Stillzeit angewendet werden
Menstruationszyklus bleibt erhalten
Greift nicht in den Organismus ein
Nachteile
Schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen
Manche Frauen finden die Anwendung umständlich und kompliziert
Nach dem Geschlechtsverkehr muss das Diaphragma noch mindest acht bis max. 24 Stunden in der Scheide bleiben
Die Creme kann unangenehme Empfindungen (z.B. Brennen) bei der Frau und/oder beim Mann auslösen
Muss regelmäßig und ordnungsgemäß gereinigt werden
Kosten: ca. 40€/ Stück (zzgl. Kosten für notwendige Cremen)
Chemische Verhütungsmittel wie diverse Cremen, Zäpfchen oder Gel werden direkt vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Sie verändern das Scheidenmilieu und sollen Spermien abtöten oder zumindest bewegungsunfähig machen. Allerdings ist die Anwendung chemischer Verhütungsmittel als einzige Verhütungsmethode eher unsicher. Es können Nebenwirkungen wie Juckreiz, Brennen oder allergischen Reaktionen in der Scheide auftreten.
Pearl-Index: 9-39
Kosten: 10-12€/ Tube
Sterilisation ist ein operativer Eingriff, bei dem die Unfruchtbarkeit eines Mannes/ einer Frau dauerhaft herbeigeführt wird. Dieser Eingriff ist grundsätzlich nur dann zu empfehlen, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, bzw. der Wunsch, eigene Kinder zu bekommen gewiss nicht besteht.
Die Vasektomie (Sterilisation des Mannes) ist eine dauerhafte Empfängnisverhütung. In einem chirurgischen Eingriff wird der Samenleiter des Mannes durchtrennt. Eine Vasektomie kann wieder rückgängig gemacht werden.
Pearl-Index: 0.1
Kosten: 600- 1.000€
Bei der Tubensterilisation (Sterilisation der Frau) wird der Eileiter abgeklemmt oder verödet. Der Eisprung findet statt, jedoch gelangt keine Eizelle mehr in die Gebärmutter, weshalb keine Befruchtung stattfinden kann.
Pearl-Index: 0.2-0.3
Kosten: ab 1.400€
Eine Sicherheit von 100 Prozent bietet keines der genannten Verhütungsmittel. Je nach Verhütungsmethode und Verhütungsmittel gibt es ein größeres oder kleineres Risiko, trotz Verhütung schwanger zu werden.
Wenn es dir nicht allein um die Verhinderung einer Schwangerschaft sondern auch um die Wahrung der Gesundheit geht, ist der Gebrauch von Kondomen ratsam. Kondome schützen als einziges Verhütungsmittel vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Alle anderen genannten Verhütungsmethoden können nur vor einer Schwangerschaft schützen, bieten aber keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Viele entscheiden sich für eine Kombination von zwei Verhütungsmethoden, zB. regelmäßige Pilleneinnahme und Verwendung eines Kondoms.
Manche Frauen und Paare wollen Schwangerschaften verhindern, ohne zu hormonellen oder chemischen Verhütungsmethoden zu greifen. Stattdessen achten Frauen auf die Zeichen ihres Körpers, die Auskunft über die individuelle Fruchtbarkeit einer Frau in den verschiedenen Phasen des Zyklus gibt.
Denn: innerhalb des Monatszyklus kann eine Frau nur während der sogenannten fruchtbaren Tage, die um den Eisprung liegen, schwanger werden. Bei der natürlichen Empfängnisverhütung geht es darum, den eigenen Körper mithilfe verschiedener Herangehensweisen gut kennenzulernen. So können Frauen anhand ihres eigenen Körpers feststellen, wann ihre fruchtbaren Tage sind, an denen sie schwanger werden können, und wann nicht.
Die natürlichen Methoden erfordern mehr Wissen als andere Verhütungsmethoden, wobei dieses Wissen durch Bücher oder Kurse angeeignet werden kann. Nachteile gibt es kaum. Lediglich der fehlende Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ist hier nicht gegeben. Dafür gibt es keinerlei Nebenwirkungen sowie kaum Kosten.
Der Vorteil der natürlichen Verhütungsmethode ist, dass die Frau ihren Körper wirklich gut kennenlernt und bewusster im Rhythmus ihres Zyklus lebt. Auch die Partner können mit dem Zyklus der Frau Bekannt gemacht werden.
Hierbei beobachtet die Frau ihren Zyklus über einen längeren Zeitraum und kann anhand kleiner Veränderung an ihrem Körper erkennen, in welcher Zyklusphase sie sich befindet.
Je nachdem, ob bei der Frau/ bei dem Paar Kinderwunsch besteht oder nicht, können sie dann entscheiden, ob sie Geschlechtsverkehr haben wollen.
Besteht kein Kinderwunsch, ist es ratsam, zumindest während der Ovulationsphase (fruchtbare Tage) zusätzlich mit zB. einem Kondom zu verhüten, oder ganz auf Geschlechtsverkehr zu verzichten.
Bei der symptothermalen Methode beobachtet die Frau einerseits die Basaltemperatur (Körpertemperatur vor/ bei dem Aufstehen) und trägt sie in eine Tabelle ein. Die Körpertemperatur unterliegt nämlich zyklischen Schwankungen und ist um den Zeitpunkt der Ovulation im Durchschnitt höher als in anderen Zyklusphasen. Gleichzeitig beobachtet sie auch die Schleimabsonderung. Auch diese verändert sich um den Tag des Eisprungs. Durch die Aufzeichnungen und mithilfe gewisser Regeln können dann die fruchtbaren/ unfruchtbaren Tag ausgewertet und erkannt werden.
Bei der Billings-Methode, auch Ovulationsmethode genannt, wird ausschließlich die Schleimabsonderung beobachtet. Es ist eine Kombination der Temperatur- und Ovulationsmethode zu empfehlen.
Beim coitus interruptus zieht der Mann seinen Penis kurz vor dem Samenerguss aus der Scheide der Frau. So soll verhindert werden, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen. Diese Praktik ist besonders fehleranfällig. Abgesehen davon, dass es schwierig sein kann, den Penis wirklich rechtzeitig herauszuziehen, kann es bereits vor dem Orgasmus zum Austritt von Samenflüssigkeit kommen (“Präejakulat”, “Lusttropfen”).
Coitus interruptus gilt als sehr unsichere Methode zur Empfängnisverhütung und ist daher nicht zu empfehlen.
Eine absolut sichere und ideale Verhütungsmethode gibt es nicht. Verhütungspannen können daher immer auftreten. Jede Frau im gebärfähigen Alter kann in eine Situation kommen, in der sie auch nach bereits vollzogenem Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft verhindern will – das ist möglich. Hier spricht man von Notfallverhütung.
Die „Pille danach“ ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und verschiebt den Eisprung (Ovulation) nach hinten. Sie kann daher nur dann wirksam die Befruchtung der Eizelle verhindern, wenn der Eisprung noch nicht eingetreten ist. Zudem muss man sie in einem bestimmten Zeitfenster nach dem Geschlechtsverkehr einnehmen.
Wenn der Eisprung schon eingetreten ist, oder die “Pille danach” zu spät eingenommen wird, wirkt sie nicht. Nach jetzigem Wissensstand verhindert die Pille danach nicht die Einnistung einer befruchteten Eizelle
Wenn du bereits schwanger bist und die Pille danach eingenommen hast, kommt es nicht zum Abbruch dieser Schwangerschaft. Die Pille danach ist keine „Abbruchpille“, mit der sie häufig verwechselt wird. Schädigungen des Embryos sind durch die Pille danach nicht zu erwarten.
Die Kupferkette oder Kupferspirale lässt sich ebenfalls als Notfallverhütung nutzen. Sie verhindert die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Der Gynäkologe oder die Gynäkologin muss die sogenannte „Spirale danach“ bis zum fünften Tag nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einsetzen.
Die richtige Verhütungsmethode ist diejenige, mit der du dich gut fühlst und die zu deinem Körper passt. Verhütung ist persönlich und individuell: Für unterschiedliche Menschen kommen unterschiedliche Methoden und Mittel infrage. Du solltest dich gut informieren und dir überlegen, was das Richtige für dich sein könnte.
Neben der Sicherheit der jeweiligen Methode (siehe: Pearl-Index) ist es wesentlich, dass du dich mit der Verhütungsmethode wohlfühlst und sie deinen Körper so wenig wie möglich belastet. Dein Frauenarzt/ deine Frauenärztin wird dich hier umfassend beraten können. Sprich auch mit deinem Partner/ deiner Partnerin darüber- das Thema Verhütung geht euch beide an!
Du liegst uns am Herzen.
Du liegst uns am Herzen.
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