Nina* ist 21 Jahre alt und hat einen Sohn, Sebastian*. Als sie zu uns kam, war sie noch 20 und stand kurz vorm Ende des ersten Trimenon ihrer Schwangerschaft. Ihre Geschichte hat uns sehr bewegt und die Stärke, die Nina uns bewiesen hat, ist wahrlich bewundernswert. Ihr Vater war schon länger im Gefängnis und sie hatte bis vor wenigen Jahren noch mit ihrer Mutter bei ihrem Stiefvater gelebt. Nach mehrmaligen Übergriffen ihres Stiefvaters, vertraute sie sich ihrer Mutter an, die sich weigerte mit ihrer Tochter auszuziehen und Schutz für sie zu finden. Sie entschied, damals noch minderjährig, wegzulaufen und lebte fortan fast ununterbrochen auf der Straße, bis sie mit 19 schließlich mit ihrem Freund zusammenzog.
Aus Angst, sie würde ihn verlassen, plante er, sie zu schwängern, was ihm letztlich gelang. Als sie sich dann doch gegen seinen Willen für dieses Kind entschied, trennte er sich von ihr. Nina wurde also schwanger, mit einem Berg von Schulden, ohne Familie oder Freunde. Als Nina zu uns kam, berichtete sie außerdem, dass sie bereits bei mehreren Hilfsstellen und -organisationen angefragt hatte, doch keiner bereit war, ihr unter die Arme zu greifen. So war uns klar, dass wir sie nicht allein lassen können. Einige Monate nach unserem ersten Gespräch gebar sie ihren Sohn Sebastian, der für sie ihr absoluter Sonnenschein in ihrer sonst so trüben Realität ist. Ihre Schulden sind immer noch ein großes Thema, an dem wir arbeiten wollen und der Kindesvater weigert sich immer noch, Verantwortung zu übernehmen.
Diesmal ist es ein Mann, der bei uns anruft und um eine Beratung bittet. Seine Freundin Bernadette* will sich eigentlich trennen, doch nun ist sie – trotz Verhütung – schwanger. Beide freuen sich zwar auf das Kind, aber Erwin möchte die Beziehung trotzdem beenden. Er ist als Freiberufler viel unterwegs und überlegt, nach Tirol umzuziehen. Daher möchte er sich informieren, wie es wäre mit Sorgerecht und Besuchen, wenn er in Tirol lebt und sie in Wien. Auch zu Alimenten und finanzieller Unterstützung möchte er gern mehr wissen.
Wir vereinbaren einen Termin; doch kurz vorher ruft Erwin noch einmal an. Er ist ratlos und verwirrt: Bernadette hat zugegeben, dass sie beim „Trennungssex“ Löcher in die Kondome gestochen hat, um absichtlich schwanger zu werden. Erwin fühlt sich überrumpelt und manipuliert. Er meint, das würde die Situation nun doch ändern und er müsse noch einmal darüber nachdenken. Ich biete ihm an, dass er sich gerne trotzdem melden kann, wenn er Redebedarf hat. Er bedankt sich und möchte später auf das Angebot zurückkommen.
Die 28-jährige Martina spielte mit dem Gedanken an eine Abtreibung. Ihr Partner war anfangs über die Schwangerschaft sehr verunsichert. Sie nahm unser Angebot einer telefonischen Schwangerschaftsberatung gerne in Anspruch. Wenige Tage nach unserem Gespräch kam eine SMS an die Beraterin: „Vielen Dank! Alles hat sich zum Guten gewendet. Wir freuen uns mittlerweile beide auf das kleine Zwergi. Ich denke, dass wir derzeit keinen weiteren Termin mehr brauchen.“
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Mira ist Anfang 30 und bereits in der 11. Schwangerschaftswoche. Der Termin für die Abtreibung ist für die darauffolgende Woche geplant. Doch sie hat Zweifel.
Ihr Freund will auf keinen Fall ein Kind. Schon beim Kennenlernen musste Mira ihm versprechen, auf Kinder zu verzichten. In ihrer Verliebtheit willigte sie ein. Doch nun, da sie schwanger ist, möchte Mira das Baby eigentlich doch gerne behalten. Aber sie hat ein schlechtes Gewissen ihrem Freund gegenüber.
Nach und nach wird Mira klar, dass sie einen Abbruch nicht verkraften könnte – und auch, dass sie sich so oder so von ihrem Freund trennen muss. Langsam fasst sie den Mut, auf ihr eigenes Herz zu hören: Sie sagt den Abtreibungstermin ab. Außerdem beendet sie die Beziehung zum Freund und zieht zur Tante.
Der Ex ist wütend und beschimpft sie: sie hat sich nicht an die Abmachung gehalten, sie wird sein Leben vermiesen. Aber Mira wird im Laufe der Beratung immer sicherer, dass sie sich richtig entschieden hat. Ihre Tante unterstützt sie und wird ihr auch in der ersten Zeit mit dem Baby helfen. Auch hat Mira mittlerweile eine passende Wohnung in Aussicht.
Und dann eine freudige Nachricht: Miras beste Freundin ist ebenfalls schwanger! Nun können sich die beiden Frauen gemeinsam auf ihre Babys freuen.
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